Kuttler et al. 2020:
Bei der Evaluation handelt es sich um eine Qualitätssicherungsstudie (erhoben werden vor allem die Struktur- und Prozessqualität des Programms, zum Teil die Ergebnisqualität). Die Auswertung bezieht sich auf einen einzigen Messzeitpunkt und es werden keine Kontrollgruppen zum Vergleich befragt.
An der Programmevaluation hatten im Schuljahr 2017/2018 ursprünglich 13 Schulen (26 Klassen, 530 Schülerinnen und Schülern) teilgenommen, von denen drei Schulen ausschieden, so dass 10 Schulen (18 Klassen, 368 Schülerinnen und Schüler) in die Auswertung einbezogen wurden. Befragt wurden prozessbegleitend Schulleitungen, Lehrkräfte und Eltern sowie Trainerinnen und Trainer, wobei selbst konstruierte Fragebogen, leitfadengestützte Interviews oder Gruppendiskussionen angewendet wurden.
Ausschlaggebend für die Aufnahme in der Grünen Liste Prävention ist die Wirkung eines Programms auf Verhaltensebene (Ergebnisqualität), daher werden diese Ergebnisse aus der quantitativen Hauptbefragung (Messzeitpunkt zu Beginn der 2. Klasse) nachfolgend aufgeführt:
Die Lehrkräfte (n= 16) bewerteten die Wirkung auf das Verhalten der Kinder. Sie schätzten die Entwicklung in ihrer Klasse jeweils überwiegend positiv ein. Die Mitarbeit von Schülerinnen und Schülern, die konzentrierte Atmosphäre und die Motivation zur Bewegung wurde gut bewertet. Die Atmosphäre in der Klasse und die Entwicklung einzelner Schülerinnen bzw. Schüler hatten sich etwas verbessert.
Die Schulleitungen (n= 9) bewerteten die Wirkung des Programms auf Schulebene (Verankerung von Gesundheitsförderung in der Schule, Fokussierung auf Ressourcen, Sichtbarwerden der Ressourcen und Kompetenzen der Schule) mit mittleren Werten.
Die Eltern (Elterntreffen 1: n= 89, Elterntreffen 2: n= 81) bewerteten die Wirkung auf ihr Erziehungsverhalten: knapp 45% der Eltern gaben an, durch das Programm den Stärken und Fähigkeiten des Kindes mehr Beachtung geschenkt zu haben.
In den Befragungen zur Struktur- und Prozessqualität wurde das Programm weitgehend gut bewertet: Besonders die Programminhalte und -materialien sowie die Begleitung durch die Trainerinnen und Trainer wurden positiv benannt, während vor allem der Zeitplan kritisch beurteilt wurde.
Im Anschluss an die Evaluation wurde das Programm anhand der Evaluationsergebnisse überarbeitet (z.B. der Zeitplan flexibilisiert).