Der Grüne Koffer Cannabisprävention ist eine Material- und Methodensammlung in einem Koffer. Die Materialien und Methoden sollen über körperliche und psychische Auswirkungen des Cannabiskonsums informieren, die rechtlichen Folgen verdeutlichen und die Haltung zu Cannabis hinterfragen. Dabei sollen Anregungen gegeben werden, sich mit den Konsummotiven und Konsum der Droge auseinanderzusetzen.
Das Programm beinhaltet neun interaktive Methoden: Warm-up, Bilderrätsel, KifferQuiz, Schadstoffraten, Alles was zählt, Wie entsteht Sucht?, Richtig oder Falsch?, Ideenkarussell, Chill Out. Die Umsetzung aller Methoden dauert ca. 4 Stunden. Die Methoden sollen in der vorgegebenen Reihenfolge durchgeführt werden. Sie können vollständig oder teilweise umgesetzt werden, je nach örtlichen Gegebenheiten und zeitlichen Rahmenbedingungen können einzelne Methoden an jeweilige Zielgruppe angepasst oder ggf. bedarfsorientiert ausgelassen werden. Zusätzlich sollte ein begleitender Elternabend (1,5 bis 2 Stunden) zu den Inhalten des Koffers, Substanzkunde, Rechtliches, Präventionsveranstaltungen und weiteren Hilfsangebote sowie zu Ansätzen der Gesprächsführung für Eltern mit ihren Kindern erfolgen.
Die Durchführung erfolgt durch Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte aus den Bereichen Schulsozialarbeit, Kinder- und Jugendhilfe sowie der offenen Jugendarbeit, die vorab durch die ginko Stiftung in einer regelmäßig stattfindenden, 3- bis 6-stündigen Schulung im Umgang und Einsatz mit dem Methodenkoffer geschult wurden. Außerdem wird der Grüne Koffer Cannabisprävention von Fachkräften für Suchtprävention durchgeführt.
Als theoretischen Hintergrund bezieht sich der Grüne Koffer auf das Suchtdreieck (nach Kielholz und Ladewig, 1973) und die Förderung der Lebenskompetenzen (WHO 1994). Damit der Methodenkoffer keine Neugier auf Cannabis macht, sind folgende Aspekte von Bedeutung: Orientierung am Erfahrungshorizont der Schülerinnen und Schüler, Informationsvermittlung, Entwicklung spezifischer Werte und Normen, Entwicklung kritischer Haltung gegenüber Substanz- /Drogenkonsum, Reflexion des eigenen Verhaltens, Anregung zur emotionalen Auseinandersetzung, Förderung protektiver Fähigkeiten (Lebenskompetenzen, Gefühle wahrnehmen und Selbstregulation), Abbau institutioneller Hemmschwellen, Einbindung der Eltern in suchtpräventive Aktivitäten sowie die Einbettung des Methodenkoffers in weitere Suchtpräventionsangebote in der Schule.