CTC - communities that care

Angebot wurde eingestellt: ALF
ALF - Allgemeine Lebenskompetenzen und -fertigkeiten
Effektivität nachgewiesen

Programminformationen

Ziel

Verhinderung und Verminderung des Gebrauchs / Missbrauchs psychoaktiver Substanzen durch Stärkung von Persönlichkeit (Selbstwahrnehmung, Gefühlsbewältigung, kreatives Denken, kritisches Denken) und Lebenskompetenz (Problemlösefertigkeit, interpersonale Beziehungsfertigkeit), Kommunikationsfähigkeiten, Stress- und Problembewältigung.

Zielgruppe

Klassenstufen 5 und 6 an Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien.

Methode

Die Methodik des Programms ist gekennzeichnet durch interaktive Unterrichtsformen, zu denen auch Entspannungsübungen und Rückmelderunden gehören. In der 5. Klasse finden 12 Unterrichtseinheiten à 1,5 Std. statt, in der 6. Klasse gibt es 8 Unterrichtseinheiten à 1,5 Std. Das „ALF“-Curriculum für 6. Klassen baut auf dem Programm der 5. Klasse auf. „ALF“-6 setzt die Durchführung von „ALF“-5 unbedingt voraus. Inhalte, Reihenfolge und Vorgehensweise sind explizit vorgegeben.  

Das Programm greift in den 5. und 6. Klassen verschiedene Themen auf. In der 5. Klasse: Information zu Rauchen und Alkohol, Gruppendruck widerstehen, Kommunikation und soziale Kontakte, Gefühle ausdrücken, Selbstsicherheit, Beeinflussung durch Medien und Werbung widerstehen, Entscheidungen treffen, Problemlösung und Freizeitgestaltung. In der 6. Klasse: Gruppendruck widerstehen, Einstellung zu Rauchen und Alkohol, Klassenklima verbessern, Problemlösung, Kommunikation, Freundschaften, mit Angst umgehen und positives Selbstbild.

„ALF“ setzt Offenheit, Vertrauen und Respekt zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern voraus. Eine „ALF“- Unterrichtseinheit beginnt in der Regel mit der vertiefenden Besprechung einer Hausaufgabe (10 – 35 Minuten). Ein Beispiel wäre das Interview mit einer Raucherin bzw. einem Raucher. Der Besprechung der Hausaufgabe folgt die Bearbeitung des jeweiligen Themas (45 – 70 Minuten). Dabei kommen Methoden wie die Kleingruppenarbeit, Rollenspiele und Gruppendiskussionen zum Einsatz. So soll beispielsweise eine Schülerin bzw. ein Schüler in einer simulierten Situation „Nein“ zu einer angebotenen Zigarette sagen. Jede Unterrichtseinheit schließt mit einer Entspannungsübung (z.B. imaginierte Ballonfahrt, 10 Minuten), einer Gesprächsrunde und einer neuen Hausaufgabenstellung ab (5 – 10 Minuten). Den Lehrkräften wird empfohlen, vor Programmbeginn an einer Schulung teilzunehmen.

Material

Für beide Klassenstufen gibt es je ein Manual mit Anleitungen und Materialien für Rollenspiele, Gruppendiskussionen, Kleingruppen- und Paararbeit sowie Hausaufgaben. Neben den Manualinhalten werden keine weiteren Unterrichtsmaterialien benötigen.

Kosten und Aufwand
mit (€) gekennzeichnete Posten erfordern finanzielle Leistungen an Externe

Lehrkräfteschulungen (€), Manuale (€) 

Der Vorbereitungsaufwand der Lehrkräfte ist gering, da neben dem Manual keine weiteren Materialien benötigt werden. 

weitere Programminformationen

Bühler, A., Heppekausen, K. (2005). Gesundheitsförderung durch Lebenskompetenzprogramme in Deutschland. Grundlagen und kommentierte Übersicht. Köln: Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung.

Bühler, A., Cygan-Guglhör, S. (2004). ALF - lebenskompetent erwachsen werden. In: Landesinstitut für Erziehung und Unterricht Stuttgart (Hrsg.). Suchtvorbeugung, Gesundheitsförderung, Lebenskompetenzen. Eine Handreichung für die Lehrerinnen und Lehrer für Informationen zur Suchtprävention in Baden-Württemberg. Stuttgart: Landesinstitut für Erziehung und Unterricht Stuttgart, S. 49-56.

Ansprechperson

Entwickelt am IFT Institut für Therapieforschung in München, es finden keine Ausbildungen zu ALF mehr statt.

Das Mobile - Institut für Sozialkompetenzen in Ahlen verfügt über einen Referentenpool für die Lehrerschulungen.
Tel.: 023-88800075
E-Mail: mail@institut-mobile.de.

Evaluation

Bühler, A., Schröder, E., Silbereisen, R.K. (2008). The role of life skills promotion in substance abuse prevention - A mediation analysis. Health Education Research, 23(4), 621 - 632.

Bühler A., Schröder, E., Silbereisen, R.K. (2007).Welche Lebensfertigkeiten födert ein suchtpräventives Lebenskompetenzprogramm? Quantitative und qualitative Ergebnisse einer schulbasierten Interventionsstudie. Zeitschrift für Gesundheitspsychologie, 15(1), 1-13.

 

Bühler, A. (2004). Entwicklungsorientierte Evaluation eines suchtpräventiven Lebenskompetenzprogramms. IFT Bericht, Bd. 145. München: IFT.

Kröger, C., Reese, A. (2000). Schulische Suchtprävention nach dem Lebenskompetenzkonzept - Ergebnisse einer vierjährigen Interventionsstudie. Sucht, 46(3), 209-217.

Kommentar der Programm-Verantwortlichen (12.07.2011)

Drei Aufsätze zur Evaluation und Verweis auf EDDRA-Datenbank nachgetragen am 12. 7. 2011,
Einstufung aktualisiert (heraufgesetzt) und zusätzlichen Risikofaktor (fehlende Bindung an die Schule) angegeben am 17. 8. 2011


Programmbewertung

Konzeptqualität

Kriterien sind erfüllt

Evaluationsmethode und –ergebnisse

Bühler et al. (2007):

Quasi-Experiment in der Praxis mit Prätest, Posttest und Follow-up nach 1 Jahr. Stichprobe: 753 Schüler aus 26 5. Klassen aus Gütersloher Gesamt- und Realschulen (selbst-selegierte Schulen), vollständige Datensätze von 448 Schülern, dazu Telefon-Interviews mit je 26 zufällig ausgewählten Schülern der Interventions- und der Kontrollgruppe, letztere erhielt allerdings "schultypische" einschlägige Unterrichtseinheiten. Implementationsaspekte wuden zusätzlich zu Interventions-Ergebnissen untersucht.
Das Wissen der Teilnehmer über systematisches Problemlösen nimmt signifikant zu, während es in der Kontrollgruppe unverändert bleibt. Auch die (selbst-eingeschätzte) Anwendung konstruktiver Problemlösetechniken verbessert sich, defizitäre Strategien (z.B. Ausweichen, Aggression) werden dagegen nicht verringert. Der Einsatz effektiver Gesprächs- und Entspannungstechniken ist in der Interventionsgruppe ebenfalls signifikant häufiger, nicht aber der Einsatz von Stressbewältigungsstrategien.

Ergebnisbewertung
(überwiegend) positiv
Evaluationsniveau und Beweiskraft
4 Sterne, starke Beweiskraft
Zeit bis zu erwartbaren Auswirkungen auf Risiko- bzw. Schutzfaktoren


Programmumsetzung

erforderliche Kooperationen

Schule

Unterstützung bei der Umsetzung

Kein weiterer Support für die Umsetzung seitens der Programmanbietenden

Programm probiert in

Nordrhein-Westfalen, Oberbayern, Baden-Württemberg

Programm aufgenommen in anderen Datenbanken, best-practice-Listen o.ä.

Promoting and Protecting Mental Health (ProMenPol) Datenbank:
http://www.mentalhealthpromotion.net/?i=promenpol.de.toolkit.175

Exchange on Drug Demand Reduction Action (EDDRA) Datenbank:
http://www.emcdda.europa.eu/html.cfm/index52035EN.html?project_id=48&tab=overview

Xchange Prevention Registry


Suchzugänge


Das Programm wurde am 24.05.2011 in die Datenbank eingestellt
und zuletzt am 22.06.2023 geändert.


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