Aktion Glasklar - Kampagne für Jugendliche zum verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol
Effektivität nachgewiesen
Programminformationen
Ziel
Information und Sensibilisierung von Jugendlichen und ihrer Bezugspersonen zum Alkoholkonsum, Fördern der Auseinandersetzung von Jugendlichen mit der Thematik, Bereitstellen von Arbeitsmaterialien für Lehrkräfte und Jugendgruppenleitenden
Zielgruppe
Jugendliche ab 12 Jahren sowie deren erwachsene Bezugspersonen
Ausschließlich verhaltensbezogene Programme setzen die Maßnahmen direkt am Individuum an, um gesundheitsbezogenes Verhalten zu beeinflussen. Dabei sollen für die Gesundheit riskante Verhaltensweisen (z.B. Rauchen, riskanter Alkoholkonsum) vermieden bzw. verändert werden sowie gesundheitsförderndes Verhalten unterstützt werden (z.B. gesunde Ernährung, Bewegung).
Methode
Neben einem Internet-Portal und verschiedenen Broschüren zum Thema Alkoholkonsum von Jugendlichen (siehe unten) werden Arbeitsblätter und –materialien zu acht einheitlich aufgebauten Unterrichtseinheiten angeboten:
- Was ist eigentlich erlaubt?
- Die Werbung
- Versuchungen
- Wann ist Alkohol trinken o.k.?
- Auch mal Nein sagen können: Umgang mit Gruppendruck
- Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie …
- Jetzt nicht: Alkohol und Verkehrsmittel
- Ins Gespräch kommen mit konsumierenden Jugendlichen
weiteres zur Zielgruppe
erwachsene Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen
DIE BLAUMACHER – Glasklar: Durchblicken und gewinnen. Die Broschüre richtet sich an Jugendliche ab 12 Jahren. Für diese Zielgruppe ist die Botschaft der Kampagne vollständige Abstinenz.
SPASSMACHER – MIESMACHER: Die Broschüre richtet sich an Jugendliche ab 16 Jahren. Für diese Zielgruppe erscheint eine vollständige Abstinenz als Ziel unrealistisch. Daher liegt das Ziel der Kampagne für die älteren Jugendlichen in der Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Alkohol.
ALKOHOL – REIZ UND RISIKO: Informationen und Anregungen für Eltern. Die Broschüre gibt Eltern und anderen Erwachsenen, die Kontakt zu Kindern und Jugendlichen haben, Hinweise und Verhaltenstipps, damit das Thema Alkohol weder tabuisiert noch bei Betroffenheit oder Vorfällen ignoriert wird. Damit sollen Hilfen für sach- und altersgerechte Gespräche gegeben werden. Die Jugendlichen sollen dadurch Orientierung erhalten, aber auch gleichzeitig lernen, dass sie für ihr Verhalten selbst verantwortlich sind und die Konsequenzen selbst tragen müssen.
ALKOHOL-PRÄVENTION: Vorschläge für Unterricht und Jugendarbeit. Die Broschüre ist als Angebot für diejenigen gedacht, die mit Unterricht und Jugendarbeit befasst sind und eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema anregen wollen, also Lehrkräfte, Jugendwarte, Übungsleiterinnen und Übungsleiter, Fachkräfte in Jugendzentren und andere in der Jugendarbeit tätige Multiplikatoren.
Ein weiteres Element der Kampagne ist die Internetseite mit den Rubriken: 1. Infos, 2. Wörterbuch, 3. Test, 4. Mediathek, 5. Quiz und 6. Malwettbewerb.
Kosten und Aufwand
mit (€) gekennzeichnete Posten erfordern finanzielle Leistungen an Externe
Kommentar der Programm-Verantwortlichen (09.01.2012)
Hinweise eingearbeitet am 11.01.2012
Programmbewertung
Konzeptqualität
Kriterien sind erfüllt
Evaluationsmethode und –ergebnisse
Morgenstern et al. 2009:
Quasi-Experiment mit Prä-Post-Messung und Follow-up nach 12 Monaten an 30 selbst-selegierten von 106 angeschriebenen Schulen in Schleswig-Holstein, die schulformspezifisch nach Zufall der Interventions- und Kontrollgruppe zugewiesen wurden (1686 Schülerinnen und Schüler bei der Prä- und 1614 bei der Post-Messung, 1433 beim Follow-up). Es zeigten sich signifikante und stabile Unterschiede im Wissen, aber nicht in Einstellungen bezüglich Alkoholkonsum, selbstberichteter Alkoholkonsum wurde signifikant nur bezüglich des "binge-drinking" beeinflußt.
Ergebnisbewertung
überwiegend positiv
Evaluationsniveau und Beweiskraft
Vorher-Nachhermessung mit Follow-up mit Kontrollgruppe, 4 Sterne, hinreichende Beweiskraft
Zeit bis zu erwartbaren Auswirkungen auf Risiko- bzw. Schutzfaktoren