CTC - communities that care

Verhaltenstraining im Kindergarten
Ein Programm zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenz
Effektivität wahrscheinlich

Programminformationen

Ziel

Förderung sozial-emotionaler Kompetenz. Prävention früher Verhaltensprobleme, von Aufmerksamkeitsstörungen und von hyperaktivem Verhalten. 

Zielgruppe

Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren in Kindergruppen und Kindertageseinrichtungen

Verhalten/Verhältnis
ausschließlich verhaltensbezogen
Ausschließlich verhaltensbezogene Programme setzen die Maßnahmen direkt am Individuum an, um gesundheitsbezogenes Verhalten zu beeinflussen. Dabei sollen für die Gesundheit riskante Verhaltensweisen (z.B. Rauchen, riskanter Alkoholkonsum) vermieden bzw. verändert werden sowie gesundheitsförderndes Verhalten unterstützt werden (z.B. gesunde Ernährung, Bewegung).
 
Methode

Das Verhaltenstraining im Kindergarten ist ein universelles, manualisiertes Präventionsprogramm und basiert auf der Theorie der sozialen Informationsverarbeitung nach Crick und Dodge.

Zur Durchführung des Trainings wurden kindgerechte Materialen entwickelt. Sie bestehen u.a. aus dem Delphin (Handpuppe) Finn, dem Spielbrett "Die Gefühlsspirale", einem Meerbild mit Aufklebern und  Regel- und Gefühlskarten.

Das Training ist eingebettet in eine Geschichte über eine kleine Meerjungfrau und ihren Freund, die gemeinsam Abenteuer erleben. Es besteht aus 26 aufeinander aufbauenden Einheiten von ca. 30 Minuten, die zweimal pro Woche von pädagogischen Fachkräften im Kindergarten durchgeführt werden und soll die Entwicklung von Kindern in den Bereichen: emotionale Kompetenz, soziale Problemlösung und soziale Fertigkeiten unterstützen.

Die Handpuppe Finn begleitet die Kinder durch das Training, sie soll die Kinder motivieren, bei den Aufgaben unterstützen und ihnen Abenteuer aus dem Meerkindergarten erzählen.

Kinder sollen spielerisch lernen Gefühle bei sich und anderen zu entdecken, Konflikte im Alltag besser zu bewältigen und ihre Kompetenzen in sozialen Situationen zu erweitern. Im Rahmen des Trainings sollen typische Konflikte aus dem Kindergartenalltag bearbeitet und positives Verhalten in Rollenspielen erprobt werden. 

Material

Koglin, U., Petermann, F. (2013). Verhaltenstraining im Kindergarten. Ein Programm zur Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen (2., überarb. Aufl.). Göttingen: Hogrefe.

Kosten und Aufwand
mit (€) gekennzeichnete Posten erfordern finanzielle Leistungen an Externe

Für die Teilnehmenden kostenlos, Fortbildung für pädagogische Fachkräfte (€), Arbeitsmaterialien (€)

weitere Programminformationen
Ansprechperson

Bremer Institut für Pädagogik und Psychologie (bipp)
Tel.: 0251-13302665
E-Mail: info@bipp-bremen.de

Evaluation

Wadepohl, H., Koglin, U., Vonderlin, E., Petermann, F. (2011). Förderung sozial-emotionaler Kompetenz im Kindergarten. Evaluation eines präventiven Verhaltenstrainings. Kindheit und Entwicklung, 20(4), 219-228.

Koglin, U., von Marées, N., Natzke, H., Petermann, F. (2007). Luxemburger Modell zur Prävention aggressiven Verhaltens in der Spiel- und Primarschule „Projet Prima!r“ Abschlussbericht. Bremen: Universität Bremen.


Programmbewertung

Konzeptqualität

Kriterien sind erfüllt.

Evaluationsmethode und –ergebnisse

Wadepohl  et al. 2011:

Quasi-experimentelle Studie ohne Follow-up. Insgesamt nahmen N=256 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren aus 20 Kindergärten in Bremen und Niedersachsen (n=9 Experimentalgruppen und n=9 Kontrollgruppen) an der Evaluation teil. N=127 Kindergartenkinder absolvierten das Verhaltenstraining,  N=129 Kindern gehörten den Kontrollgruppe an.
Untersucht wurde die Wirksamkeit des präventiven Verhaltenstrainings zur Förderung sozialemotionaler Kompetenz im Vorschulalter.
Pädagogische Fachkräften schätzen das Sozialverhalten der Kinder vor und nach dem Training mittels Fragebögen ein (Fragen zu Verhaltensstärken und –schwächen (SDQ, Goodman, 1997), Fragebogen zu emotionalen Kompetenzen (FEEK, Koglin & Petermann 2004).
Untersucht wurden die differenziellen Trainingseffekte für Risikokinder mit auffälligem Sozialverhalten. Für die Gesamtgruppe wurden positive Effekte auf die sozial-emotionale Kompetenz erzielt. Deutlich geringer war die Wirkung des Trainings auf die Verhaltensprobleme der Kinder. Für die Risikokinder wurden jedoch gute Effekte in Bezug auf beide Bereiche festgestellt. 

 

Koglin et al. 2007:

Quasi-experimentelle Studie mit Follow-up nach 12 Monaten. Im Rahmen des Luxemburgr Projekts „Prima!r“  (2004 bis 2006)  nahmen 90 Vorschulkinder an dem Projekt teil und wurden einer Kontrollgruppe oder Trainingsgruppe zugeordnet. Die Datenerhebung erfolgte mittels Fragebögen durch Verhaltenseinschätzungen der pädagogischen Fachkräfte zu drei Messzeitpunkten (prä, post und Follow-up nach 12 Monaten).
Der Vergleich der Verhaltenseinschätzungen durch die pädagogischen Fachkräfte vor und nach dem Verhaltenstraining zeigte, dass durch das Training problematisches Verhalten abgebaut und soziale Kompetenzen verbessert werden konnten.
Nach dem Verhaltenstraining wiesen die Kinder der Trainingsgruppe signifikante Verbesserungen in den Bereichen: emotionale Probleme, Hyperaktivität, Probleme mit Gleichaltrigen und soziale Kompetenzen auf.
 

Ergebnisbewertung
(überwiegend) positiv
Evaluationsniveau und Beweiskraft
4 Sterne, schwache Beweiskraft
Zeit bis zu erwartbaren Auswirkungen auf Risiko- bzw. Schutzfaktoren


Programmumsetzung

erforderliche Kooperationen

Kindertageseinrichtungen

Programm probiert in
Bundesweit in Kindertageseinrichtungen
Programm aufgenommen in anderen Datenbanken, best-practice-Listen o.ä.

Suchzugänge

Präventionsebene (nach Zielgruppe)
Lebensumfeld
Alter der Zielgruppe
3 4 5 6 

Das Programm wurde am 10.09.2014 in die Datenbank eingestellt
und zuletzt am 25.01.2024 geändert.


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