Surf-Fair ist ein manualisiertes Trainings- und Präventionsprogramm, das sich explizit mit dem medienspezifischen Teil des Cybermobbings beschäftigt und insbesondere Eigenheiten von Cybermobbing im Vergleich zu Mobbing berücksichtigt. Ansatzpunkt von Surf-Fair ist die Stärkung von Medienkompetenz als Schutzfaktor.
Das Training besteht aus insgesamt 17 Übungen und basiert auf einer aktiven Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler. Es ist modular aufgebaut, so dass inhaltliche Schwerpunkte und Umfang frei gewählt werden können. Das gesamte Programm kann ohne besondere Internet- und Medienkenntnisse in mindestens 1-2 Doppelstunden (90-180 Minuten) durchgeführt werden. Surf-Fair beginnt mit einem Film über einen fiktiven Cybermobbingfall, der ohne eine Lösung des Problems endet. Dieses offene Ende soll zum Nachdenken anregen und die Möglichkeit einräumen, die eigene Lebenswirklichkeit in die Geschehnisse des Films einzupassen.
Das Trainingsprogramm bietet verschiedene Übungen an, um die gesehenen Filminhalte aufzuarbeiten. Beispielsweise fokussiert eine Übung Gedanken und Gefühle von Täterinnen und Tätern, Zuschauerinnen und Zuschauern sowie Opfer des fiktiven Fallbeispiels. Auf diese Weise sollen Perspektivenübernahme und kritische Reflexion der Mediennutzung gefördert werden. Die Übungsbearbeitung insgesamt soll die Einbeziehung individueller Lösungsressourcen der Schülerinnen und Schüler fördern.
Surf-Fair richtet sich primär an Lehrkräfte und kann im Fachunterricht, in Projektwochen oder Arbeitsgemeinschaften eingesetzt werden. Darüber hinaus können Schulsozialarbeitende, Schulpsychologinnnen und -psychologen, sowie weitere Haupt- und ehrenamtliche Fachkräfte im Jugendhilfebereich oder außerhalb von Schule damit arbeiten. Des weiteren soll das Präventionsprogramm auch für Eltern informativ sein und könnte von ihnen genutzt werden, ihre Kinder auf das Problem Cybermobbing vorzubereiten.